Was also tun, wenn in nächster Zeit keine Schwangerschaft geplant ist? Meistens ist es die Frau, die sich über Verhütungsmittel informiert – schließlich wäre sie am unmittelbarsten von einer Schwangerschaft betroffen. Doch welche Verhütungsmethoden sind am sichersten? Die Sicherheit der jeweiligen Verhütungsart wird dabei mit dem Pearl-Index angegeben.
Mit unserem Überblick über die Verhütungsmethoden und -mittel möchten wir Dir die Auswahl erleichtern: Welches ist für Dich das richtige Verhütungsmittel? Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Verhütung sollte möglichst gemeinsam mit dem Partner getroffen werden.
Was Du auf dieser Seite findest:
Natürliche Verhütungsmethoden
Wer ohne Hormone leben möchte, kann mittlerweile auf viele Verhütungsmittel zurückgreifen. Hormonfreie Verhütung verzichtet vollständig auf hormonelle Substanzen. Diese Verhütungsmethoden greifen nicht in die weiblichen Körperfunktionen und den Hormonhaushalt ein.
Wichtig ist die Wahl der richtigen Verhütungsmethode ohne Hormone. Aber auch die Kombination verschiedener hormonfreier Methoden ist möglich und sogar empfehlenswert.
Zu den natürlichen Verhütungsmethoden zählen zum einen die NFP-Methoden und deren Ausprägungen:
Zum anderen gibt es noch verschiedene Barriereverhütungsmethoden wie die Kupferkette, den Kupferperlenball bzw. die Kupferspirale.
Basaltemperaturmethode
Verhütung ohne Hormone | Foto: © cyclotest
Die Basaltemperaturmethode, auch Temperaturmethode genannt, gehört zu den NFP-Methoden. Bei der Temperaturmethode kannst Du Dir die Unterschiede Deiner Körpertemperatur beim Aufwachen zunutze machen. Während der fruchtbaren Tage sind ihre Werte unterschiedlich im Vergleich zu den unfruchtbaren Tagen.
Fällt die Entscheidung für diese Verhütung, so wird – neben dem Basalthermometer – nur ein Stift und ein Blatt Papier oder eine App benötigt.
Wer sich den manuellen Aufwand der Temperatureintragung und -auswertung sparen möchte, kann beispielsweise auf ein Basalthermometer mit Bluetooth inklusive Zyklus-App wie cyclotest mySense zurückgreifen.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Weist einen akzeptablen Pearl-Index auf | Zeitaufwand durch tägliches Basaltemperatur messen | Initiale Anschaffung eines analogen Basalthermometers, eines Basalthermometers inklusive App oder eines Computers notwendig |
Keine Nebenwirkungen, da natürlich und ohne hormonelle Substanzen | Während der fruchtbaren Tage ist ein zusätzliches Verhütungsmittel erforderlich | Bei zusätzlichem Verhütungsschutz in der empfängnisrelevanten Phase können Kosten für Barriereverhütungsmittel (z. B. Kondom) anfallen |
Kennenlernen und Verstehen der eigenen Zyklusvorgänge | Nicht geeignet bei unregelmäßigen Schlafenszeiten | |
Verhütung erfordert Disziplin |
Symptothermale Methode
Die Symptothermale Methode gehört zum natürlichen Verhütungsschutz und kombiniert die Basaltemperatur mit einem weiteren Körperanzeichen: Zervixschleim oder Muttermund. Somit lassen sich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage genauer bestimmen.
Die Symptothermalmethode ist eine der sichersten Methoden der natürlichen Empfängnisverhütung Die Verhütungsmethode kombiniert zwei Körpersignale miteinander und berücksichtigt ebenso, wie lange Spermien überleben können.
cyclotest myWay symptothermaler Zykluscomputer
229,50 EUR inkl. gesetzl. MwSt. zzgl. Versand
Verhütungscomputer kaufenNeben unserem Verhütungscomputer cyclotest myWay wertet auch unsere Verhütungs-App cyclotest mySense nach dieser Methode aus. Sowohl der Zykluscomputer als auch die Zyklus-App von cyclotest erlauben die Einbeziehung der Zervixschleimkonsistenz in die Auswertung und sind offiziell zur Verhütung zugelassen. Die Analyse zweier Eisprung-Anzeichen erhöht die Sicherheit der Auswertung und damit den Pearl-Index der Methode.
Ebenfalls gibt es bisher nur wenige Verhütungs-Apps auf dem Markt, die symptothermal auswerten können. cyclotest mySense ist ein zertifiziertes Medizinprodukt, welches für die Verhütung zugelassen ist.
Basalthermometer Bluetooth cyclotest mySense mit App
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Basalthermometer kaufenVorteile | Nachteile | Kosten |
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Hohe Sicherheit ohne Hormone | An empfängnisrelevanten Tagen muss zusätzlich ein weiterer Verhütungsschutz verwendet werden | Anschaffungskosten für ein Basalthermometer inkl. App oder einen Computer |
Pearl-Index vergleichbar mit hormoneller Verhütung | Verhütung ist nicht geeignet bei unregelmäßigen Schlafenszeiten | Falls in fruchtbarer Phase zusätzlich verhütet wird, fallen auch hier Kosten für Barriereverhütungsmittel (z. B. Kondom) an |
Keine Nebenwirkungen und ebenfalls frei von hormonellen Substanzen | Einbeziehung des Zervixschleims benötigt eine Lernzeit | |
Intensives Auseinandersetzen mit den ureigenen Körpervorgängen | ||
Verhütungscomputer oder Verhütungs-Apps können dabei unterstützen |
Barriereverhütungsmethoden – Mechanische und chemische Verhütungsmittel
Unter Barrieremethoden versteht man Verhütungsmethoden, die eine mechanische oder chemische Barriere zwischen Eizelle und Samen schaffen und so eine Schwangerschaft vermeiden. Zur beliebtesten Form der mechanischen Barriereverhütungsmethoden zählt das Kondom.
Kondom für den Mann und für die Frau
In der Handhabung einfach, leicht erhältlich und ein praktikables Verhütungsmittel für den Mann: Kondome. Ihr großer Vorteil: Diese mechanische Barrieremethode schützt nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten wie HIV, HPV, Chlamydien, Genitalwarzen und andere Krankheiten und Infektionen, die die Geschlechtsorgane betreffen.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Bei richtiger Anwendung akzeptabler Pearl-Index | Allergische Reaktionen möglich | Wiederkehrende Kosten |
Muss nur bei Bedarf angewendet werden | Schwangerschaftsrisiko durch falsche Verwendung | 10er-Packung zwischen 5 und 12 Euro |
Barrieremethode kann in Kombination mit den NFP-Methoden verwendet werden | Möglicher Störfaktor beim Sex durch reduzierte Empfindsamkeit | |
Kein Eingriff in die natürlichen Körpervorgänge | ||
Schützt vor Infektionen | ||
Verhütung für den Mann |
Ebenfalls auf dem Markt ist ein spezielles Frauenkondom. Das sogenannte Femidom ist bei korrekter Verwendung genauso sicher wie das Kondom für den Mann und schützt ebenfalls vor sexuell übertragbare Krankheiten. Diese Art der Verhütung ist allerdings kompliziert in der Verwendung und nur über Apotheken bzw. das Internet bestellbar. Das Frauenkondom ist ähnlich einem Kondom für Männer und wird in der Scheide platziert. Damit verhindert dieses Kondom, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen.
Diaphragma
Diaphragmen sind runde Kappen aus Silikon und gehören zu den mechanischen Barriereverhütungsmethoden. Mit einem Diaphragma wird der Muttermund verschlossen, so dass keine Spermien mehr in die Gebärmutter gelangen können. Das Diaphragma sollte zusammen mit einem Spermizid, einer chemischen Barrieremethode, verwendet werden und kann bis zu 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden. Das Spermizid ist ein Verhütungsgel, das die Spermien hemmt, um eine ausreichende Sicherheit zu erhalten. Nach dem Sex sollte das Diaphragma mindestens 8 Stunden in der Vagina verbleiben.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Bei korrekter Anpassung und geübter Anwendung Verhütungsschutz mit akzeptabler Sicherheit | Passende Größe muss u. U. durch Gynäkologen bestimmt werden | Kann mehrmals verwendet werden |
Diaphragma kann in Kombination mit den NFP-Methoden verwendet werden | Richtige Anwendung erfordert Übung | Stückpreis zwischen 20 und 60 Euro |
Muss nur bei Bedarf angewendet werden | Schwangerschaftsrisiko durch Verwendungsfehler | Zusatzkosten für Verhütungsgel ca. 10 Euro |
Keine Beeinflussung der natürlichen Körpervorgänge | Verhütungsgel sollte zusätzlich zum Diaphragma verwendet werden | |
Muss nach spätestens 24 Stunden entnommen werden |
Portiokappe bzw. FemCap
Die Verhütungskappe ist wie ein Verschluss, der über die Portio gestülpt wird – das ist der Teil des Gebärmutterhalses, der etwas in die Scheide ragt. Größe und Form der Verhütungskappe müssen individuell durch den Frauenarzt oder eine Beraterin bestimmt werden; die Anwendung dieses Verhütungsmittels kann jedoch jede Frau alleine vornehmen.
Eine Weiterentwicklung der Portiokappe ist das LEA contraceptivum bzw. die FemCap, welche aus medizinischem Silikon bestehen. Auch diese mechanischen Barrieremethoden werden mit chemischen kombiniert: Verhütungsgels, sogenannte Spermizide, die Samenzellen inaktivieren können, kommen hier zum Einsatz.1
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Muss nur bei Bedarf angewendet werden | Passende Größe muss u. U. durch Frauenarzt, Hebamme oder Fachfrau bestimmt werden | Kann mehrmals verwendet werden |
Keinen Einfluss auf die Körpervorgänge | Richtige Anwendung erfordert Übung | Stückpreis zwischen 40 und 70 Euro |
Kann in Kombination mit den NFP-Methoden verwendet werden | Schwangerschaftsrisiko durch Anwendungsfehler | Zusatzkosten für Verhütungsgel ca. 10 Euro |
Zusätzlich Anwendung eines Verhütungsgels erforderlich | ||
Keine ausreichende Sicherheit bei Frauen, die schon ein Kind geboren haben |
Verhütungsgels (Spermizide)
Spermizide gehören zu den chemischen Verhütungsmitteln. Diese gibt es in Form von Zäpfchen, Tabletten, Verhütungsgels oder –cremes. Dabei führt die Frau diese bestimmten, chemischen Wirkstoffe kurz vor dem Sex in die Scheide ein. Die Wirkstoffe dieser Verhütungsmittel sollen die Samenzellen abtöten, verlangsamen oder ihren Weg behindern.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Leichte Anwendung des Präparats | Verhütungsmittel mit niedrigem Pearl-Index | Ca. 10–20 Euro pro Packung |
Kein Eingriff ins hormonelle System des Körpers durch die chemischen Mittel | Chemische Verhütung nur in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln zu empfehlen | |
Nur bei Bedarf zu verwenden | Reizung der Scheidenschleimhaut | |
Schaumbildung kann als störend empfunden werden |
Empfängnisverhütung mit Kupfer: Kupferspirale (Intrauterinpessar), Kupferperlenball und Kupferkette
Die Kupferspirale, der Kupferperlenball und die Kupferkette sind sogenannte Intrauterinpessare, die eine Verhütung ohne hormonelle Präparate ermöglichen. Sie gehören zu den mechanischen Barriereverhütungsmethoden. Die Kupferspirale, aber auch die Kupferkette und der Kupferball, wirken durch das Kupfer, das sie abgeben, bewegungshemmend auf die Spermien. Das Kupfer stört außerdem den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich dort keine Eizelle einnisten kann. Das Risiko eines Anwendungsfehlers entfällt, da diese Produkte von einem Frauenarzt oder Gynäkologen in die Gebärmutterwand eingesetzt werden müssen.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Akzeptable Sicherheit | Kupferkette, Kupferball und -spirale müssen durch einen Frauenarzt eingesetzt werden | 180 bis 400 Euro |
Neue Formen wie Kupferkette (Gynefix) und Kupferball eignen sich mittlerweile auch für jüngere Frauen | Erhöhtes Risiko einer Infektion der Gebärmutter und der Eileiter nach dem Einsetzen | |
Täglicher Schutz | Störungen der Regelblutung, Zwischenblutungen und Beschwerden der Regelblutung sind häufig, vor allem, wenn das Modell nicht zu Form und Größe der Gebärmutter passt | |
Dauerhafte Verhütung über 3–5 Jahre | Ausstoßung bei einer von 20 Frauen2 | |
Anwendung bei Unverträglichekeit oder Allergie gegen Kupfer nicht möglich |
Verhütung durch Stillen
Die Laktationsamenorrhö-Methode trägt ihre Wirkweise schon im Namen: Durch Milchbildung (=Laktation) wird ein Ausbleiben der Regelblutung (=Amenorrhö) erreicht. Bereits seit der Antike ist bekannt, dass das Stillen eine kontrazeptive Wirkung hat. Neuere Forschungsergebnisse zeigten, dass nicht die Dauer des Saugens für die Prolaktinbildung entscheidend ist, sondern die Frequenz.3 Es ist jedoch vom Einzelfall abhängig, wie lange sich die erste Menstruation nach der Geburt durch das Stillen verschieben lässt; in der Regel handelt es sich um wenige Monate. Außerdem müssen bestimmte Voraussetzungen beachtet werden.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Keine Nebenwirkungen, da völlig natürlich | Kann erst ab dem 56. Tag nach der Geburt angewendet werden | Kostenlos |
Funktioniert nur wenige Monate | ||
Kann nur bei regelmäßigem Stillen angewendet werden |
Hormonelle Verhütungsmethoden – Verhütung mit Östrogen, Gestagen & Co.
Hormonelle Verhütungsmittel für die Frau verhindern mit Hilfe von Hormonen eine Schwangerschaft. Je nach Hormonpräparat funktionieren die Verhütungsmittel unterschiedlich. Hormonelle Verhütungsmethoden bringen unterschiedliche Sicherheiten sowie Risiken mit sich.
Mikropille – klassische Kombinationspräparate
Diese Sorte der Pille enthält die Wirkstoffe Gestagen und Östrogen und wird meist nur als „Pille“ oder Anti-Baby-Pille bezeichnet. Bei beiden Hormonen, Gestagen und Östrogen, handelt sich um künstlich hergestelltes Progesteron. Durch die Einnahme der Antibabypille bleibt der Hormonspiegel konstant und die natürlichen Hormonvorgänge im Menstruationszyklus werden unterdrückt. Durch die Hormone der Antibabypille wird eine Befruchtung und das Einnisten der Eizelle verhindert.
Es wird auch immer wieder an der Pille für den Mann geforscht. Allerdings wurden die Forschungen an diesen hormonellen Präparaten für den Mann meist abgebrochen, da die negativen Folgen nicht akzeptabel waren. Die Verhütungssicherheit war meist sehr gut.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Hohe Sicherheit der hormonellen Verhütung bei richtiger Einnahme | Strenge Einnahmezeiten: täglich in einem 12-stündigen Zeitfenster | Regelmäßig anfallende Kosten |
Geschlechtsverkehr jederzeit spontan möglich | Eingriff in natürliche Körpervorgänge durch Östrogene und Gestagene | Monatlich umgerechnet 6–15 Euro |
Schutz vor Gebärmutter- und Eierstockkrebs | Beschränkte Wirksamkeit bei Medikamenteneinnahme oder Erkrankungen (zum Beispiel Durchfall und Erbrechen) | |
Geringe Wirksamkeit bei vorzeitigem Erbrechen oder Magen-Darm-Problemen | ||
Erhöhtes Risiko an Durchblutungsstörungen und Herz-Kreislaufstörungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall | ||
Erhöhtes Thromboserisiko | ||
Nebenwirkungen der Pille wie Übelkeit mit Erbrechen, Gewichtszunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, trockene Scheide, Brustspannen möglich | ||
Nicht empfehlenswert bei Migräne mit Aura, Rauchern, Bluthochdruck, erhöhtem Blutfettspiegel |
Minipille – Orale reine Gestagenpräparate
Diese Pille kann in zwei Arten unterteilt werden. Es gibt Minipillen mit Levonorgestrel oder Desogestrel. Sowohl das Hormon Desogestrel als auch Levonorgestrel in der Pille verhindern das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter und sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend entwickelt wird, was Voraussetzung für das Einnisten der Eizelle wäre.
Während bei der Levonorgestreleinnahme der Eisprung weiterhin stattfindet, wird er bei der desogestrelhaltigen Pille verhindert, wodurch eine höhere Verhütungssicherheit gegeben ist. Bei erstgenanntem Hormon muss zudem darauf geachtet werden, die Pille täglich zur selben Uhrzeit einzunehmen. Bei der zweitgenannten Pille steht Dir ein 12-stündiges Zeitfenster zur Verfügung, ähnlich wie bei der Kombinationspille. Üblicherweise wird die Minipille im 28-Tage-Zyklus täglich und ohne Pause eingenommen, was zur Folge hat, dass die Monatsblutung oftmals nur unregelmäßig auftritt oder sogar ganz ausbleibt.2
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Hohe Sicherheit der hormonellen Verhütung bei korrekter Medikamenteneinnahme | Zykluskontrolle schlecht möglich (Zwischenblutungen) | Regelmäßig anfallende Kosten |
Pille enthält nur Gestagen | Zeitfenster der täglichen Einnahme von nur 3 Stunden (beim Levonorgestrelwirkstoff), größeres Zeitfenster bei desogestrelhaltigen Pillen | Monatlich umgerechnet ca. 8 Euro |
Auch in der Stillzeit anwendbar | Beschränkte Wirksamkeit bei Einnahme von Medikamenten oder Erkrankungen | |
Geschlechtsverkehr jederzeit spontan möglich | Geringe Wirksamkeit bei vorzeitigem Erbrechen oder Magen-Darm-Problemen | |
Risiko von Krankheitsfolgen wie sexuelle Lustlosigkeit, Gewichtszunahme, Thrombose & weitere |
Hormonspirale
Die Hormonspirale wird in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Die Spirale gibt dort den Wirkstoff Levonorgestrel zur Veränderung des Muttermundschleims ab, wodurch das Aufsteigen der Spermien verhindert wird. Außerdem wird bei dieser hormonellen Verhütung das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut so beeinflusst, dass sich ein befruchtetes Ei nicht festsetzen kann.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Hohe Verhütungssicherheit, da Einnahmefehler nicht möglich sind | Eingriff in natürliche Körpervorgänge | Kosten variieren, ca. 250 bis 400 Euro |
Östrogenfreies Verhütungsmittel | In den ersten 6 Monaten häufig Zwischenblutungen | Spirale muss nach spätestens 3 bzw. 5 Jahren gewechselt werden |
Täglicher Schutz | Negative Folgen und erhöhtes Risiko durch die Verhütungsmethode möglich | |
Tabletteneinnahme nicht erforderlich | Muss durch Arzt eingesetzt und entfernt werden | |
Wirkung hält 3 bis 5 Jahre an, je nach Produkt |
Hormonimplantat (Hormonstäbchen) – Verhütungsstäbchen mit Gestagen
Das Hormonimplantat ist ein 4 cm langes und 2 mm dickes, flexibles Kunststoffstäbchen, das einen speziellen Hormon-Wirkstoff enthält. Das Verhütungsstäbchen wird im Oberarm direkt unter der Haut eingesetzt und gibt dort den Hormonwirkstoff gleichmäßig ab. Dies führt zu einer Zervixschleimveränderung und verhindert den Eisprung.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Verhüten mit hoher Sicherheit | Eingriff in natürliche Körpervorgänge | 300–350 Euro |
Keine Östrogenwirkung | Unregelmäßige Blutungen und Zwischenblutungen möglich | Muss nach 3 Jahren gewechselt werden, Entfernung kostet bis zu 50 Euro |
Täglicher Schutz | Nebenwirkungen wie Abnahme der Libido, Stimmungsveränderungen, Kopfschmerzen, Akne oder Gewichtszunahme möglich | |
Tabletteneinnahme nicht erforderlich | Verhütungsstäbchen muss durch Arzt eingesetzt und entfernt werden | |
Wirkung hält ca. 3 Jahre an |
Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze, auch Depotspritze genannt, ist eine Methode der Langzeitverhütung. Sie enthält das Hormon Gestagen, das den Eisprung verhindert und den Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Das Gestagen bewirkt zudem, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend aufbaut.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
---|---|---|
Gute Sicherheit | Eingriff in den Körper der Frau durch Gestagene | Ca. 30 Euro pro Spritze zzgl. Kosten für das Setzen der Spritze |
Keine Östrogenwirkung | Nebenwirkungen und Beschwerden sehr wahrscheinlich | |
Längerer Schutz, ohne täglich daran denken zu müssen | Kein spontanes Beenden möglich | |
Nicht über einen sehr langen Zeitraum zu empfehlen |
Vaginalring (Verhütungsring)
Der Vaginalring gehört in den Bereich der hormonellen Verhütung und ist ein hormonhaltiger, flexibler Kunststoffring, der in die Scheide eingeführt wird. Der Verhütungsring enthält Östrogen und Gestagen und ist in der Wirkweise mit der Pille vergleichbar.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
---|---|---|
Gute Sicherheit der Empfängnisverhütung | Eingriff in die Körperabläufe der Frau durch Gestagene | Beständig anfallende Kosten |
Einfacher Gebrauch | Nebenwirkungen und Beschwerden möglich | Monatlich umgerechnet ca. 15 Euro |
Täglicher Schutz | Muss nach 3 Wochen entnommen werden und ein neuer Hormonring muss nach einer Pause wieder eingesetzt werden |
Verhütungspflaster
Das Verhütungspflaster ist transparent oder hautfarben. Das Hormonpflaster wird wie ein normales Pflaster auf die Haut geklebt und wirkt ähnlich wie die Kombinationspille.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Gute Sicherheit der hormonellen Verhütung | Eingriff in den weiblichen Hormonhaushalt | Regelmäßig anfallende Kosten |
Bequem und leicht anzuwenden | Nebenwirkungen häufig | Monatlich umgerechnet ca. 13 Euro |
Muss jede Woche gewechselt werden |
Andere Verhütungsmethoden
Zu den anderen Verhütungsmethoden zählen operative Methoden, wie die Sterilisation bei Mann oder Frau. Da sie meist endgültig sind, sind sie nur empfehlenswert, wenn Deine Familienplanung bereits abeschlossen ist.
Sterilisation des Mannes
Bei einer Vasektomie werden die Samenleiter im Hodensack des Mannes durchtrennt und die Enden abgebunden oder verödet. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung. Da die Sterilisation dauerhaft ist, sollte die Familienplanung abgeschlossen sein. Während der Wechseljahre der Frau könnte dieses Verhütungsmittel des Mannes in Frage kommen.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Hohe Sicherheit | Kleiner operativer Eingriff | Behandlungskosten 450–500 Euro |
Sex jederzeit spontan möglich | Lässt sich nicht garantiert und nur mit einer Operation rückgängig machen | |
Einmalig und dauerhaft |
Sterilisation der Frau
Bei der Sterilisation werden Frauen die Eileiter abgebunden oder durchtrennt oder es wird der Fimbrientrichter am Ende des Eileiters entfernt. Der Eingriff geschieht in der Regel über eine Bauchspiegelung in Vollnarkose. Die Sterilisation der Frau ist (meist) dauerhaft.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
---|---|---|
Hohe Sicherheit | Operativer Eingriff unter Vollnarkose | Behandlungskosten 600–1000 Euro |
Sex jederzeit spontan möglich | Mögliche Nebenwirkungen und Beschwerden durch die Operation | |
Einmalig und dauerhaft | Lässt sich nur schwierig, nicht garantiert und mit großem Aufwand rückgängig machen |
Unsichere Verhütungsmethoden
Zu den unsicheren Verhütungsmethoden, die streng genommen keinen Empfängnisschutz bieten, zählen unterbrochener Sex und die Kalendermethode. Solltest Du gerade also noch nicht oder nicht mehr an die Familienplanung denken, sind diese Methoden nicht empfehlenswert.
Coitus Interruptus
Beim Coitus Interruptus („unterbrochener Geschlechtsverkehr“) handelt es sich genaugenommen um keine Verhütungsmethode. Bei dieser Methode, die allein vom Mann angewendet wird, zieht der Mann den Penis vor dem Samenerguss aus der Scheide, so dass keine Spermien in die Scheide gelangen.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Kann zur Not angewendet werden, wenn keine anderen Verhütungsmittel zur Verfügung stehen | Geringe Sicherheit | Keine Kosten |
Kann zu sexuellem Frust führen |
Knaus-Ogino-Methode
Mithilfe der Knaus-Ogino-Methode, auch Kalendermethode genannt, lässt sich der ungefähre Zeitpunkt des Eisprungs bestimmen. Um diesen zu berechnen, verwenden Frauen die Daten des längsten und des kürzesten Zyklus der letzten 6 bis 12 Monate.
Vorteile | Nachteile | Kosten |
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Kein Eingriff in das hormonelle System des Körpers | Sehr unsicher, ungewollt schwanger werden ist leicht möglich | Keine Kosten |
Evtl. eingeschränkte Sexualität, da lange fruchtbare Phase errechnet wird |
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Quellen:
- 1 Diedrich, K. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. 2. Auflage, S. 126. Heidelberg 2007.
- 2 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.): Broschüre „Sichergehn – Verhütung für sie und ihn“. Köln 2013.
- 3 F. A. Leidenberger et al.: Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. 4. Auflage 2009; S. 189. Allgemeine Quelle für diese Seite: profamilia.de, abgerufen am 12. Mai 2016