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Migräne mit Aura: Welche Verhütung ist möglich?
Was ist eine Migräne mit Aura?
Bei einer Migräne handelt es sich nicht um Kopfschmerzen. Eine Migräne umfasst zwar eine Kopfschmerzphase (Migränekopfschmerz), wird aber in der Regel von Übelkeit, Brechreiz und einer extremen Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen begleitet. Eine Migräne mit Aura wiederum unterscheidet sich von einer „normalen“ Migräne darin, dass ihr gestörte Sinneswahrnehmungen vorangehen. Bei Auren können Störungen des Geruchs- oder Sehsinns oder Empfindungsstörungen, beispielsweise an den Händen, auftreten, aber auch andere neurologische Einschränkungen bis hin zu Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen. Alle Symptome der Aura verschwinden aber in der Regel mit Einsetzen der Migräne. Während man längere Zeit davon ausging, das Gehirn erleide durch die Aura keine Schäden, zeigen neuere Ergebnisse, dass langfristige Folgen möglicherweise doch nicht auszuschließen sind.1
Wer ist vom Schmerz betroffen?
Migräne ist eher ein Frauenleiden: Sie sind zu 12–18 % betroffen, während der Wert für Männer bei nur 6–8 % liegt. Ursache hierfür ist der schwankende Hormonspiegel bei Frauen. So sind sie natürlich auch für die menstruelle Migräne anfällig – diese Sonderform der Migräne tritt besonders in den Tagen um die Menstruation auf, und hier auch gehäuft. Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, leiden oft während des hormonfreien Zeitraums unter Migräne, da der Östrogenspiegel hier im Vergleich zum Zeitraum der Pilleneinnahme in größerem Umfang sinkt.2 Etwa 30 % der Migränikerinnen wiederum leiden unter einer Migräneaura.3
Symptome einer Migräne mit Auraphase
Eine Migräneaura kann sich durch einige der folgenden Symptome bemerkbar machen:4
Sehstörungen als besondere Symptome
Die visuellen Störungen (z. B. Lichtblitze), die vor einer Migräne mit Aura auftreten können, verdienen eine gesonderte Betrachtung:
Sehstörungen bei einer Migräne mit Aura | Foto: © cyclotest
Das obige Bild veranschaulicht die visuellen Beeinträchtigungen bei einer Migräne mit Aura, von links oben im Uhrzeigersinn: Fortifikation (Wahrnehmung gezackter Figuren), einseitiger Verlust der Wahrnehmung, negatives Skotom (Strukturen werden lokal nicht mehr wahrgenommen), positives Skotom (Strukturen werden lokal zusätzlich wahrgenommen).
Migräneauslöser hormonelle Verhütung
Die genauen Ursachen der Migräne sind unklar – vor allem sind sie von Person zu Person verschieden. Man geht davon aus, dass vor allem die Triggerfaktoren beobachtet werden müssen, also die Auslöser von Migräneattacken. Hierzu zählen Stress, Schlafmangel, unregelmäßige Mahlzeiten, bestimmte Wetterlagen und andere mehr. Zu den Nebenwirkungen der Pille gehört bei bestimmten Patientinnen auch, dass sie das Migränerisiko erhöhen kann.5
Auramigräne und Verhütung: Was ist zu beachten?
Eine Migräne mit Aura hat auch Auswirkungen auf die Verhütung, da je nach Verhütungsart und weiteren Risikofaktoren das Schlaganfallrisiko steigen kann. Die Verhütung ohne Hormone hingegen stellt keinen weiteren Risikofaktor dar. So empfiehlt beispielsweise die WHO Frauen mit Migräne, ab dem 35. Lebensjahr nicht mehr die Antibabypille einzunehmen. Bei einer Migräne mit Aura rät die WHO Frauen jeden Alters von der Pilleneinnahme ab.6 Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DKMG) führt auf, dass das absolute Schlaganfallrisiko für junge Frauen bei einer Migräne mit Aura leicht erhöht sei, abhängig von der Aktivität der Migräne. Rauchen und andere Risikofaktoren führten demnach bei vorliegender Migräne mit Aura zu einem Anstieg des Schlaganfallrisikos.7
Empfehlungen
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft empfiehlt Aura-Migränikerinnen, die Kombination von Rauchen und Antibabypille zu vermeiden, da sich das Schlaganfallrisiko dadurch um das Zehnfache erhöhe.8 Auch wenn mehr als zwei Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Übergewicht oder Bluthochdruck vorliegen, sollten Aura-Migränikerinnen auf hormonelle Verhütung verzichten.9, 10
Umfrage:
Hattest Du schon einmal eine Migräne mit Aura?
Wie behandelt man Migräne mit Aura?
Um der Migräne und der Kopfschmerzerkrankungen Herr zu werden, gibt es keinen Königsweg. Es gibt Empfehlungen, generell auf hormonelle Verhütung zu verzichten, insbesondere, wenn diese beispielsweise gegen menstruationsbedingte Migräne eingesetzt wird. Durch Unterdrückung der Menstruation bewirken die Hormone ein Verschwinden der menstruationsbedingten Migräne. Die fortwährende Hormongabe ist jedoch durchaus dazu geeignet, Kopfschmerzen und andere Migränesymptome zu verschlimmern. Als Faustregel wird empfohlen: So lange man die Kopfschmerzen nicht in den Griff bekommt, sollte man von hormoneller Verhütung absehen.11 Wer zusätzlich zu einer Migräne mit Aura unter weiteren Risikofaktoren leidet, sollte daher die Pille absetzen und sich nach alternativen Verhütungsmöglichkeiten umschauen.
Migräne-Tagebuch
Um den oder die Auslöser einer Migräne mit Aura feststellen zu können, hat sich ein Migräne-Tagebuch als sehr hilfreich gezeigt. Darin sollte über folgende Punkte Buch geführt werden:
Wenn Du nach einiger Zeit sich wiederholende Muster feststellst, kann dies für Deinen Arzt bei der Diagnose sehr hilfreich sein.
Hormonfrei und sicher: cyclotest myWay
Unser Zykluscomputer cyclotest myWay ist genau wie unsere Zyklus-App cyclotest mySense eine gute Alternative für Migränepatientinnen – hormonfrei und gesund. Er ermöglicht es Dir, zu Deinem natürlichen Zyklus zurückzufinden. Die Pluspunkte liegen einerseits darin, dass Du die Chance hast, Deinen individuellen Zyklus besser kennenzulernen und etwaige Zusammenhänge mit körperlichen Symptomen festzustellen. Andererseits ermöglicht er eine natürliche Verhütung ohne Hormone. Natürlich sind die cyclotest-Tools auch bei Kinderwunsch geeignet.
Quellen:
- 1 Rocca, M. A. et al.: Brain Gray Matter Changes in Migraine Patients With T2-Visible Lesions. In: Stroke, Juli 2006. Abgerufen am 21. September 2016 auf https://www.ahajournals.org/.
- 2 Stürmer, S.: Migräne-Attacken bei Frauen – oft sind sinkende Östrogenspiegel die Ursache. Ärzte Zeitung, 31. Oktober 2008.
- 3 Evans, R. W.:The Clinical Features of Migraine With and Without Aura. Updates on the clinical features of migraine, especially migraine with aura. Practical Neurology, April 2014.
- 4 C. Hohmann: Neurologie: Migräne ohne Kopfschmerz. Pharmazeutische Zeitung 11/2011.
- 5 Aegidius, K. et al.: Oral contraceptives and increased headache prevalence: the Head-HUNT Study. Neurology. Vol. 66, Issue 3, p. 349-353. 2006.
- 6 WHO: Medical eligibility criteria for contraceptive use. Fifth Edition, 2015. Abgerufen am 21. September 2016 auf http://apps.who.int.
- 7 Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: Antibabypille bei Migränepatientinnen ohne Aura – kein gesteigertes Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt! Abgerufen am 21. September 2016 auf http://www.dmkg.de.
- 8 Schürks, M. et al.: Migraine and cardiovascular disease: systematic review and meta-analysis. 2009.
- 9 Pharmazeutische Zeitung: Kurzzeitprophylaxe mit Hormonen versuchen. Pharmazeutische Zeitung 46/2001.
- 10 Koch, E.-M.: Neurologische Erkrankungen: Migräne mit Aura. Abgerufen am 21. September 2016 auf https://www.mta-portal.de/.
- 11 Buchholz, D.: Heal Your Headache: The 1-2-3 Program for Taking Charge of Your Headaches. Workman Publishing, 2002, S. 95.
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