Dokumentation der Körperzeichen mit der symptothermalen Methode.

Symptothermale Methode

Bei der Symptothermalen Methode werden zwei Eisprung-Anzeichen zusammen ausgewertet, um Deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus zu ermitteln. Sie kombiniert die Auswertung der Aufwachtemperatur mit der Beschaffenheit des Zervixschleims oder des Muttermunds.

Zuletzt aktualisiert am 21.03.2025 · von Katharina

Inhaltlich geprüft von Dr. med. Heidi Gößlinghoff - Gynäkologin und Expertin auf cyclotest Dr. med. Heidi Gößlinghoff

Wusstest Du, dass die symptothermale Methode auf der Temperaturmethode basiert? Kurz gesprochen wird hier einfach nur ein weiteres Symptom ergänzt, um die Genauigkeit der Berechnung zu erhöhen. Weitere Details & Vorteile sowie eine Info, was Du dazu benötigst, findest Du im Video von cyclotest.

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Was ist die Symptothermale Methode?

Die Symptothermale Methode gehört zu den Methoden der Natürlichen Familienplanung (NFP). Im Sprachgebrauch wird sie oft mit der „NFP-Methode“ gleichgesetzt. Dies liegt wohl daran, dass die Symptothermale Methode die sicherste dieser Methoden ist. Tatsächlich gibt es daneben noch die Basaltemperaturmethode, die Kalendermethode und die Zervixschleimmethode (Billingsmethode).1

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Die Symptothermale Methode ist darauf ausgelegt, den Tag des Eisprungs und damit die fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus zu identifizieren. Dieses Wissen kann entweder gezielt zum schwanger werden oder für eine natürliche Zyklusbeobachtung sowie auch für eine hormonfreie Verhütung verwendet werden. Die Methode kombiniert zwei sichere Eisprung-Anzeichen: Das sind meistens die Basaltemperaturmethode kombiniert mit der Beobachtung des Zervixschleims.2

Wie funktioniert die Symptothermale Methode?

In ein Zyklusblatt lassen sich die Körpersymptome, welche für die symptothermale Methode wichtig sind, eintragen. Bei der Verbindung der einzelnen Basaltemperaturwerte ergibt sich eine Zykluskurve.

Eintragung der Körpersymptome in ein Zyklusblatt

Und so funktioniert die Symptothermale Methode in der Praxis:

  1. Basaltemperatur messen: Das für diese Methode wichtigste Fruchtbarkeitsmerkmal ist die Basaltemperatur, die Körperkerntemperatur direkt nach dem Aufwachen. Zum  Basaltemperatur messen benötigt man ein sogenanntes Basalthermometer. Die Aufwachtemperatur steigt nach dem Eisprung um mindestens 0,2 Grad Celsius. Trägst Du die Messwerte in ein Zyklusblatt ein und verbindest diese, ergibt sich, wie auf dem Bild zu sehen, eine Zykluskurve.
  2. Beschaffenheit des Zervixschleims oder Muttermunds eintragen: Als zweites Fruchtbarkeitsanzeichen wird meist die Beschaffenheit des Zervixschleims herangezogen. Manchen Frauen fällt die Schleimbeobachtung schwer, weil sie entweder keinen Schleim oder keine Veränderung feststellen können. Die Beobachtung des Muttermunds kann die des Zervixschleims ersetzen.


Video: cyclotest erklärt die Symptothermale Methode

Zweites Eisprung-Anzeichen = Zervixschleim

Der Zervixschleim, auch Zervikalschleim oder Gebärmutterhalsschleim genannt, verändert sich vom Zyklusanfang bis Zyklusende. Während er in der unfruchtbaren Zeit in kleineren Mengen und dickflüssiger auftritt, wird der Schleim in der empfängnisbereiten Zeit flüssiger und spinnbarer. Diese Veränderungen werden bei der Billings-Schleimmethode beobachtet und ausgewertet.

Zweites Anzeichen = Muttermund

Dabei ertastest Du den Muttermund und seine Beschaffenheit. Die Ergebnisse Deiner Selbstuntersuchung am Gebärmutterhals ergeben Rückschlüsse auf Deine Fruchtbarkeit.2

Umfrage:

Welches Eisprung-Symptom neben der Basaltemperatur überwachst Du?


Was macht die Symptothermale Methode so sicher?

Die Symptothermale Methode bietet einen entscheidenden Vorteil: Sie kombiniert das Anzeichen, dass der Eisprung bereits stattgefunden hat (= steigende Basaltemperatur) mit einem Anzeichen, dass der Eisprung stattfinden wird (= Zervixschleim- oder Muttermundbeschaffenheit). Dies zeigt Dir beispielhaft unsere Grafik. S+H zeigt Dir den Zervixschleimhöhepunkt an, der auf den bevorstehenden Eisprung hinweist, während der Temperaturanstieg erst nach dem Eisprung zu verzeichnen ist.

Diagramm zu Basaltemperatur, Zervixschleim und Muttermund als Fruchtbarkeitsmerkmale

Symptothermale Methode: Basaltemperatur, Beschaffenheit des Zervixschleims oder Muttermunds als Fruchtbarkeitsmerkmale

Findet Geschlechtsverkehr tatsächlich nur an den sicher festgestellten unfruchtbaren Tagen statt, ist dieses System sehr sicher. An den fruchtbaren Tagen rund um den Eisprung solltest Du zusätzlich, z.B. durch eine Barrieremethode, hormonfrei verhüten, wenn Du nicht schwanger werden möchtest. Bei regelkonformer Anwendung gilt die Symptothermale Methode als sicherste und zuverlässigste natürliche Verhütungsmethode.3

Die Methode ist darüber hinaus ohne Nebenwirkungen und bietet den Vorteil, auch Hinweise auf mögliche Zyklusstörungen geben zu können: Wer seinen Zyklus kennt, merkt auch schnell, wenn damit etwas nicht stimmt. So kann die Symptothermale Methode bspw. Hinweise auf einen unregelmäßigen Zyklus oder andere Zyklusunregelmäßigkeiten wie eine Gelbkörperschwäche geben.

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Wie wende ich die Symptothermale Methode an?

Du kannst die Methodik entweder manuell anwenden oder mithilfe eines Zykluscomputers oder einer Zyklus-App – wir zeigen Dir hier beide Möglichkeiten auf.

Manuelle Anwendung – was benötigst Du?

  • Zyklusblatt oder Zyklustagebuch zum Aufzeichnen Deiner Zykluskurve
  • Basalthermometer, digital oder analog, auf zwei Nachkommastellen zum Messen der Basaltemperatur
  • Einen Stift zum Eintragen Deiner Temperaturwerte und anderer Eisprung-Anzeichen in Dein Zyklusblatt
  • Eventuell einen Wecker, um möglichst zur gleichen Uhrzeit zu messen, denn das erhöht die Genauigkeit der Messung.4
  • Beherrschung des Regelwerks für die Symptothermale Methode, um aus den Zyklusdaten den korrekten Fruchtbarkeitsstatus ableiten zu können.

Hilfsmittel: Symptothermale Zykluscomputer & Zyklus-Apps

Die manuelle Auswertung der Symptothermalen Methode erfordert Erfahrung, Zeit und ein genaues Auge. Die Tools von cyclotest können Dich dabei unterstützen und einen großen Berg „Arbeit“ übernehmen.

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  • cyclotest mySense und cyclotest myWay arbeiten beide nach der Symptothermalen Methode.
  • Beide Produkte werten zwei Eisprung-Symptome aus: entweder Basaltemperatur + Zervixschleimhöhepunkt oder Basaltemperatur + Ergebnisse von Ovulationstests.
  • Die Auswertung erfolgt automatisch und erleichtert die Anwendung.
  • Die Methode ist sehr zuverlässig, wenn sie korrekt angewendet wird.*
  • Beobachtungen zum Muttermund können ebenfalls erfasst, aber nicht ausgewertet werden.
cyclotest mySense - Eingabemöglichkeiten

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Regeln der Symptothermalen Methode

Die unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung sind einfacher zu bestimmen als die davor. Sie können durch den Temperaturanstieg und den Umschwung der Zervixschleimqualität in doppelter Kontrolle festgestellt werden. Um eine infertile Phase am Zyklusanfang vor dem Eisprungtag annehmen zu können, muss es im vorangegangenen Menstruationszyklus eine Temperaturhochlage gegeben haben.

Wir erklären Dir kurz die wichtigsten Regeln zur Anwendung der Symptothermalen Methode:

  • Minus-8-Regel: Die sogenannte Minus-8-Regel besagt, dass die 7 Tage vor dem ersten erhöhten Temperaturwert als empfängnisbereit angenommen werden müssen. Somit wäre der 8. Tag vor dem Anstieg der letzte unfruchtbare Tag des Zyklus. Diese Regel darf erst angewandt werden, wenn der erste höhere Temperaturwert aus mindestens 12 Zyklen ermittelt wurde. Sollte die Konsistenz des Schleims bereits früher auf Fruchtbarkeit hinweisen, so beginnt die fertile Zeit bereits zu diesem Zeitpunkt.
  • 5-Tage-Regel: Liegen noch keine 12 Auswertungen vor, so wird die 5-Tage-Regel angewendet. Im ersten Zyklus, in dem Du die Symptothermale Methode anwendest, solltest Du jedoch vom ersten Tag an mit Fruchtbarkeit rechnen, da bei manchen Frauen mit größeren Schwankungen gerechnet werden muss. Ab dem 2. Zyklus gelten die ersten 5 Tage im Zyklus als befruchtungsunfähig, solange der Schleim nicht schon früher „empfängnisbereit“ kennzeichnet. Sollte ein Temperaturanstieg während der ersten 12 Zyklen einmal am 12. Zyklustag oder früher stattgefunden haben, so muss ebenfalls bereits früher mit der fertilen Zeitspanne gerechnet werden und es gilt die Minus-8-Regel.
  • Unfruchtbare Tage bei Muttermunduntersuchung: Ersetzt Du die Untersuchung des Zervixschleims durch die vom Muttermund, gilt Folgendes: Bleibt dieser nach der Periode unverändert, so kannst Du von Unfruchtbarkeit ausgehen. Es sei denn, die 5-Tage-Regel oder die Minus-8-Regel weist nicht bereits auf die fertilen Tage hin.
  • Hochfruchtbare Tage bei Muttermunduntersuchung: Steht der Muttermund dann hoch, ist weich und weit geöffnet, so können hochfruchtbare Tage angenommen werden. Es muss an drei aufeinanderfolgenden Tagen ein harter, geschlossener Muttermund beobachtet werden, um in Verknüpfung mit der Temperatur von einer befruchtungsunfähigen Zeit nach dem Ovulationszeitpunkt ausgehen zu können. Das Verbinden mit der Messung der Temperatur ist, was die Sicherheit angeht, gleichzusetzen mit dem Kombinieren von Temperaturmessung und Schleimbeobachtung.2

Einsatzgebiete der Symptothermalen Methode

Viele Paare wenden diese Methode an, um ihrem Kinderwunsch gezielt nachzuhelfen. Andere Paare verwenden sie zur natürlichen Verhütung.

Kinderwunsch: Chancen steigern durch Sex an den richtigen Tagen

Wenn Du eine Schwangerschaft herbeisehnst, kann diese Methodik sehr hilfreich sein. Durch die Fruchtbarkeitswahrnehmung kannst Du schnell feststellen, ob und in welchem Zeitrahmen Dein Eisprung erfolgt. Es werden also auch die hochfertilen Tage im Menstruationszyklus ermittelt, an denen eine Befruchtung der Eizelle am wahrscheinlichsten ist und es möglich ist, schnell schwanger zu werden.

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Mögliche Zyklusunregelmäßigkeiten, wie z.B. eine Gelbkörperschwäche, die auf eine gynäkologische Erkrankung hindeuten und bei der Erfüllung des Kinderwunsches hinderlich sein könnten, können ebenfalls aufgedeckt werden.

Natürlich verhüten mit der Symptothermalen Methode

Die Symptothermale Methode gilt aufgrund der doppelten Kontrolle zweier Symptome als sicherster Empfängnisschutz ohne hormonelle Substanzen.4 Nur an den unfruchtbaren Tagen darf ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden. Während der fruchtbaren Tage rund um den Eisprung müssen zusätzlich hormonfreie Verhütungsmittel verwendet werden oder auf Sex verzichtet werden. Hierfür bieten sich Barrieremethoden wie ein Diaphragma oder Kondom an.

Aber Achtung: Ein Diaphragma wird oft mit einem chemischen Mittel angewendet, was den Zervixschleim verändern kann.

Präzise Zyklusbeobachtung

Natürlich kann mehr Awareness über die eigenen Körpervorgänge auch durch das Führen eines Zykluskalenders klappen. Die Symptothermale Methode erweitert das Gesamtbild aber enorm, da Zusammenhänge und Unregelmäßigkeiten besser erkannt werden können:
– Hat diesen Zyklus überhaupt ein Eisprung stattgefunden?
– War meine zweite Zyklushälfte verkürzt?
– Bin ich überfällig, weil mein Eisprung dieses Mal deutlich später stattfand als sonst?
– Ist meine Stimmung eventuell schlecht, weil ich kurz vor der Periode stehe?

NFP-Beraterin Elisas Erfahrung

NFP-Beraterin Elisa

Lehrerein, Bloggerin, NFP-Beraterin

Die symptothermale Methode – was für eine Offenbarung! Was sich so wissenschaftlich und kompliziert anhört, ist eine eindeutige und nachvollziehbare Methode zur natürlichen Empfängnisregelung. Denn die Symptome in ‚sympto-thermal‘ sind Signale, die der Körper so oder so aussendet, je nachdem, mit welchen Hormonen er gerade geflutet wird. Dazu gehören der Zervixschleim und der Muttermund. Das Wort ‚thermal‘ spielt auf die steigende Körpertemperatur in der zweiten Zyklushälfte an. Auch etwas, das der Körper von selbst erledigt und man dieses Symptom lediglich wahrnehmen muss, um Dinge aus ihm zu erschließen. Ist das nicht toll?

Die Methode zu erlernen ist gar nicht so schwer. Wichtig zu wissen ist, dass während der fruchtbaren Tage zusätzlich verhütet werden muss mit Kondom, Diaphragma oder Ähnlichem. Sobald die ersten auswertbaren Kurven entstehen, kann dies während der unfruchtbaren Tage ausfallen. Yay! Oder aber die fruchtbaren Tage können für den Kinderwunsch genutzt werden! Doppel-Yay! Mehr über Elisa.

Was andere Frauen zur Symptothermalen Methode wissen wollten:

Wendest Du die Symptothermale Methode regelkonform an, zählt sie zu den sichersten unter den natürlichen, hormonfreien Methoden. So musst Du ausschließlich an den fertilen Tagen zusätzlich verhüten oder auf Geschlechtsverkehr verzichten. Lies hier mehr zur Sicherheit und Anwendung der Symptothermalen Methode.
Die Symptothermale Methode besteht darin, zwei Eisprung-Symptome auszuwerten. Zum einen misst Du jeden Morgen Deine Basaltemperatur und zum anderen kannst Du entweder Deinen Zervixschleim beobachten und auswerten oder die Veränderung Deines Muttermundes dokumentieren.
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Quellen:

  • 1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Sichergehn. Verhütung für sie und ihn. Köln 2013.
  • 2 Malteser Arbeitsgruppe NFP (Hrsg.): Natürlich und sicher. Das Praxisbuch. 18. Auflage. Stuttgart 2011.
  • 3 Diedrich, K. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. 2. Auflage, Heidelberg 2007.
  • 4 Raith-Paula, E. et al.: Natürliche Familienplanung heute. Modernes Zykluswissen für Beratung und Anwendung. 5. Auflage. Heidelberg 2013.
  • 5 Clinical evaluation in accordance with the European Medical Device Directive 93/42/EEC & MEDDEV 2.7.1. Cyclotest myWay und Cyclotest my Sense APP. 2019.