Polypen oder Endometriose: Erfahre mehr über die Ursachen einer starken Blutung.
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Starke Periode mit Blutklumpen: Wie viel Blutverlust ist zu viel?
Es gibt natürlich einen Normbereich, innerhalb dessen sich die Blutungsmengen befinden sollten, aber „Ausreißer“ davon sind nicht notwendigerweise krankhaft. Die Blutungsstärke kann von Zyklus zu Zyklus variieren. Auch ist der Blutverlust an den ersten beiden Tagen Deiner Periode am stärksten, was vollkommen normal ist.
Bei einer normalen Blutungsstärke während der Menstruation wird von etwa 50 Milliliter Blutverlust für den gesamten Zeitraum ausgegangen. Zur besseren Veranschaulichung: Das ist etwa der Inhalt einer normalen Packung Gesichtscreme (50 Milliliter). Als grobe Faustregel gilt hier, dass es bei dieser Stärke etwa vier Stunden dauert, bis ein normaler Tampon bzw. eine normale Binde voll ist.
Ist die Menstruation verlängert, spricht man von einer Menorrhagie.1 Sie dauert zwischen 7 und 14 Tagen; bis zu 30 % aller Frauen im gebärfähigen Alter sind von einer Menorrhagie betroffen.2, 3 Beide Störungen – Hypermenorrhoe und Menorrhagie – kommen häufig zusammen vor.
Wenn Du während Deiner Monatsblutung eine Menstruationstasse verwendest, kannst Du Dir die oben genannte Faustregel natürlich sparen, da Du dann die genaue Blutmenge kennst. Du kannst auch besser feststellen, ob sich im Blut stärkere Blutklumpen und Schleimhaut befinden.
Unabhängig davon, wieviel Blut Du während Deiner Menstruation verlierst, ist es wichtig, Deinen Menstruationszyklus und die Blutungsdauer sowie Stärke zu beobachten und zu dokumentieren. Mit der cyclotest mySense-App kannst Du diese Symptome bequem und einfach dokumentieren.
Welche Beschwerden treten bei extremer Blutungsstärke auf?
Bei einer starken Regelblutung treten meist bestimmte Menstruationsbeschwerden auf: oft starke Schmerzen, meist Unterleibsschmerzen. Abgesehen von den Regelschmerzen, die durch das natürliche Zusammenziehen der Muskeln der Gebärmutter entstehen, kann es bei zu starken Blutungen zu weiteren Beschwerden kommen.
Mögliche negative Symptome, die auftreten können:
Die negativen Symptome zeigen sich vor allem, wenn Du Dich körperlich belastest.
Frauen mit einer starken Regelblutung leiden auch oft unter einer unregelmäßigen Periode. Vor allem verkürzte Zyklen mit hohem Blutverlust können mit negativen Folgen einhergehen. Hier empfiehlt sich der Gang zum Arzt/zur Ärztin oder Frauenarzt/Frauenärztin, um dies abzuklären.
Fühlst Du Dich im Alltag durch eine starke Regelblutung gestört?
Polypen, Myome & Co.: Ursachen für eine starke Regelblutung?
Häufige Ursachen für eine starke Regelblutung sind:
Diese Ursachen führen dazu, dass sich die Gebärmutter während der Periode nicht mehr richtig zusammenziehen kann – ein Vorgang, der normalerweise die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) unterstützt. Durch das Zusammenziehen wird außerdem die Dauer der Monatsblutung begrenzt.
Mögliche weitere Auslöser für eine starke Regelblutung:
Manche Frauen haben bereits ab der 1. Monatsblutung eine starke Periode. Bei den meisten Frauen wird allerdings die Blutungsmenge erst zu einem späteren Zeitpunkt stärker.
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Basalthermometer kaufenWas tun gegen eine starke Menstruationsblutung?
Für Frauen mit einer starken Regelblutung gibt es verschiedene Behandlungen wie Medikamente, Hormone oder eine Operation. Eine Therapie ist nicht immer zwingend erforderlich und muss im Einzelfall geklärt werden. Manchmal helfen auch schon kleine Umstellungen im Alltag. Solange die starke Regelblutung keine Blutarmut und keinen Eisenmangel nach sich zieht, kann sich frau auch dafür entscheiden, die Blutungen unbehandelt zu lassen und die stärkeren Tage der Periode einfach als normale Beeinträchtigung „auszusitzen“. Tipps dazu findest Du weiter unten.
Die Expertin Dr. phil. mag. Gabriele Pröll antwortet:
- Frauenmantel, Schafgarbe und Hirtentäschel zu je einem Drittel als Essenz oder als Tee. Eine 3-wöchige Kur machen bzw. 1 Woche vor und während der Blutung je 3 Tassen Tee täglich oder 3 mal 10 Tropfen Essenz täglich in lauwarmem Wasser oder Tee.
- Nur lauwarme Getränke, nichts Heißes, keine heißen Bäder.
- Kalte Wickel auf den Waden und Innenschenkel.
- Viel liegen, viel ruhen.
Mehr über Frau Dr. Pröll.
Wie behandelt der Arzt die starke Regelblutung?
Die Art der Behandlung richtet sich immer nach den zugrunde liegenden Ursachen bzw. Auslösern der starken Monatsblutung und nach dem Grad der individuellen Betroffenheit. Bei den Behandlungsmethoden ist auch zu berücksichtigen, ob später noch eine Schwangerschaft angestrebt wird oder nicht.
Für den Arzt/die Ärztin ist es hilfreich, anhand der Anzahl der verbrauchten Hygieneartikel wie Tampons oder Binden einen Überblick über das Ausmaß der Blutungsstärke zu gewinnen. Zusätzlich sollte man seinen Menstruationszyklus dokumentieren, der Aufschluss über mögliche Erkrankungen liefern kann. Bei jeder Art von Zyklusstörung ist es auch von Vorteil, wenn frau eine Art Tagebuch über den Zyklus führt. Bei Verwendung einer Menstruationstasse ist es natürlich einfacher, genaue Angaben zur Blutmenge zu machen.
Liegt eine Erkrankung vor, beispielsweise eine Endometriose, so sollte natürlich nicht nur die starke Regelblutung als Symptom behandelt werden, sondern die Krankheit selbst. Sind Wucherungen wie Myome oder Polypen die Ursache für die starken Blutungen, können sie operativ entfernt werden.
Schwächere Hypermenorrhoe behandeln
Schwächere Hypermenorrhoen lassen sich oftmals durch niedrigdosierte Hormone ärztlich behandeln. Hierbei kommen gestagenbetonte Östrogen-Gestagen-Hormon-Kombinationen wie die Antibabypille zum Einsatz.1 Zu beachten sind aber die Nebenwirkungen, die mit der Einnahme der Pille, der Hormonspirale oder anderen Hormonen einhergehen können.
Verschiedene weitere Medikamente können ebenfalls die Blutung abschwächen und Beschwerden lindern. Es können Tabletten eingenommen werden, die das Hormon Progesteron enthalten. Progesteron hemmt den Aufbau der Schleimhaut, was ein schwächeres Abbluten hervorruft.4
Auch nicht-hormonelle Mittel zur Abschwächung der Abblutung können zum Einsatz kommen. Bei Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen und Krämpfen werden oft Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt. Ein anderes Medikament, das bei übermäßigen Abblutungen helfen kann, ist Tranexamsäure. Das Präparat greift in die Blutgerinnung ein und verringert die Blutungsneigung.
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Behandlung der stärkeren Monatsblutung
Bei starken Blutungen, die für die Frau sehr belastend sind, kann eine hochdosierte Therapie mit Hormonen angewandt werden. Außerdem ist auch eine direkte Behandlung der Gebärmutterschleimhaut möglich. Bei abgeschlossener Familienplanung und wenn gar nichts anders mehr hilft, ist auch eine Gebärmutterentfernung denkbar.1 Dabei gibt es meist keine Veränderungen im Hormonhaushalt, da die Eierstöcke bei dem Eingriff fast immer erhalten bleiben.
Was kann ich gegen starke Menstruationsblutungen tun?
Es gilt daher, im Alltag Strategien zu entwickeln, wie man mit dem großen Blutverlust und dessen Symptomen zurechtkommt. Welche Tipps und „Hausmittel“ können hier unterstützen?
Zum einen sind gerade Menstruationstassen eine große Entlastung für Frauen mit einer starken Regelblutung. Die Kapazität der Cups ist um einiges größer als die von Tampons oder Binden und Du kannst sie länger tragen. Mit unserem Periodenrechner kannst Du den Start Deiner nächsten Periode berechnen.
Zum anderen muss individuell geschaut werden: Während eine Frau Sport und Bewegung während der Monatsblutung hilfreich für den Körper findet, kann es sein, dass einer anderen gerade das Gegenteil gut tut, nämlich Entspannung, Ruhe und Faulenzen.
Für die nächste Frau liegt die Lösung dazwischen, z. B. im Yoga, wo sich Bewegung und Ruhe vereinen. Die Vermeidung von Stress auf der Arbeit und in der Partnerschaft dürfte jedoch in jedem Fall zu einem besseren Wohlbefinden während der Regelblutung beitragen.
Frauen mit starker Regelblutung wird oft empfohlen, die Ernährung umzustellen. Bestimmte Fettsäuren, Vitamine oder Ballaststoffe sollen hier helfen. Dass eine Ernährungsumstellung eine starke Regelblutung abschwächen oder die Beschwerden lindern kann, ist jedoch nicht belegt.
Eisenreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, grünes Blattgemüse, Vollkornbrot und Hülsenfrüchte können helfen, einer Blutarmut vorzubeugen.
Quellen:
- 1 Diedrich, K. et al.: Gynäkologie & Geburtshilfe, 2. Auflage, Springer, Heidelberg 2007.
- 2 Stute, P.: Abnorme uterine Blutung. Gynäkologische Endokrinol. 10, 197-209 (2012).
- 3 Draths, R.: «Meine Mens: zu häufig, zu stark!» Blutungsstörungen im jugendlichen Alter. In: Gynäkologie 4/2009.
- 4 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Wie lässt sich eine zu starke Regelblutung behandeln? Mai 2021.
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