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Periode in der Perimenopause: Was sich verändert
Die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau. Sie markieren den Übergang von der fruchtbaren in die unfruchtbare Zeit. Ein typisches erstes Anzeichen dafür: Die Menstruation verändert sich. Sie kommt unregelmäßiger, kann stärker ausfallen, bleibt länger aus – oder es treten Zwischenblutungen auf. Für viele ist dies einer der ersten Hinweise darauf, dass sich im Körper hormonell etwas verändert.
Blutungen dokumentieren & beobachten
Oftmals sind es die kleinen Änderungen, die kaum auffallen, aber erste Hinweise geben können. Daher lohnt es sich, wachsam zu sein im Hinblick auf den eigenen Körper & Zyklus. Mit cyclotest mySense kannst Du Deine Zyklusveränderungen genau beobachten.
In der App dokumentierst Du ganz einfach:
- Deine Blutungstage
- Die Blutungsstärke
- Typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Stimmung oder Schlaf
- Deinen Eisprung (über die morgendliche Basaltemperatur)
- Deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage
So erkennst Du nicht nur, in welcher Zyklusphase Du Dich gerade befindest, sondern auch, ob sich bereits Veränderungen zeigen: Ist meine Periode kürzer als sonst? Ist sie an manchen Tagen deutlich stärker? Variiert die Länge meines Zyklus stärker? Vernehme ich bestimmte Symptome, wie Konzentrationsprobleme, die ich vorher nicht hatte? Haben Symptome, die ich neu bemerke, möglicherweise einen Zusammenhang mit meinem Zyklusgeschehen?
Hat man in der Perimenopause noch seine Periode?
Ja – in der Perimenopause hast Du in der Regel weiterhin Deine Periode. Diese Phase beschreibt die Zeit vor und nach der letzten Regelblutung, also rund um die Menopause. Auch wenn der Zyklus unregelmäßig wird und die Abstände größer sein können, treten Blutungen in dieser Phase noch auf. Allerdings erleben einige Frauen bis zur Menopause einen nahezu unveränderten Zyklus und bemerken die beginnenden hormonellen Veränderungen eher an anderen Symptomen – etwa Schlafstörungen.
Wie oft ist die Periode in der Perimenopause?
Die Häufigkeit Deiner Periode kann sich stark verändern – je nachdem, in welcher Phase der Perimenopause Du Dich befindest:
Frühe Perimenopause:
- Deine Periode kommt noch relativ regelmäßig.
- Es kann aber zu ersten Abweichungen kommen – z. B. der Zyklus verschiebt sich um wenige Tage, oder auch um 7 Tage oder mehr.
- Die Blutung kann stärker oder schwächer als gewohnt sein.
- Zwischenblutungen sind möglich.
Späte Perimenopause:
- Die Abstände zwischen den Blutungen können nun deutlich länger werden (z. B. mehr als 60 Tage)
- Die Blutung kann ausbleiben und dann plötzlich wiederkommen
- Es kommt häufiger zu Zyklen ohne Eisprung (anovulatorische Zyklen)
- Die Blutung kann kürzer, schwächer, sehr unregelmäßig oder sehr plötzlich einsetzten und ungewöhnlich stark ausfallen.
Dr. med. Daniela Bach
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Am Ende dieser Phase bleibt die Menstruation ganz aus – das bezeichnet die Menopause, also die letzte Blutung im Leben einer menstruierenden Person. Sicher ist, dass es sich tatsächlich um die Menopause handelt, wenn im Anschluss mindestens 12 Monate lang keine weitere Blutung mehr aufgetreten ist.
Warum wird die Periode in den Wechseljahren unregelmäßig?
Hinter den Zyklusveränderungen steckt das Zusammenspiel der Hormone Östrogen und Progesteron. In der ersten Phase der Wechseljahre nimmt das Progesteron ab – oft, weil weniger Eisprünge stattfinden. Östrogen ist weiterhin vorhanden, wodurch ein Ungleichgewicht entsteht. So kann es in der frühen Perimenopause sowohl zu Phasen relativer Östrogendominanz als auch zu einem relativen Östrogenmangel kommen. Später sinkt auch der Östrogenspiegel. Das führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr so stark aufgebaut wird – und die Blutungen schwächer werden.

Was ist eine „auffällige“ Blutung in den Wechseljahren?
Nicht jede Blutungsveränderung ist gleich ein Grund zur Sorge. Aber es gibt Anzeichen, bei denen Du besser Deine Ärztin oder Deinen Arzt aufsuchen solltest:
- Sehr starke Blutungen (Du brauchst jede Stunde eine neue Einlage oder Tampon)
- Blutungen, die länger als zwei Wochen anhalten
- Blutungen, die nach einem Jahr Pause (Menopause) wieder auftreten
- Blutungen nach dem Sex (Kontaktblutung)
- Wenn Du Dich durch die Blutungen sehr belastet fühlst
Auch wenn viele dieser Symptome harmlos sind: Eine ärztliche Abklärung kann Sicherheit geben.
Welche Ursachen kann eine Blutungsstörung haben?
Blutungsstörungen in der Perimenopause sind oft hormonell bedingt – vor allem durch das Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron.
Es gibt aber auch andere (meist gutartige) Gründe:
- Polypen (gutartige Schleimhautwucherungen)
- Myome (Veränderungen in der Gebärmuttermuskulatur)
- Adenomyose (Schleimhaut wächst in die Muskelschicht der Gebärmutter)
- Schilddrüsenprobleme (v. a. Unterfunktion)
Wichtig: In seltenen Fällen kann eine Blutungsstörung auf eine ernsthafte Erkrankung wie Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) hinweisen – vor allem, wenn Blutungen nach der Menopause wieder auftreten.
Wie werden Blutungsstörungen untersucht?
Deine Ärztin oder Dein Arzt wird zuerst ein Gespräch führen und Dich körperlich untersuchen.
Oft kommt ein vaginaler Ultraschall zum Einsatz – so lässt sich sehen, wie dick die Gebärmutterschleimhaut ist.
Bei Auffälligkeiten wird meist eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Gebärmutter entnommen.
Was kann man gegen starke oder unregelmäßige Blutungen tun?
Wenn schwerwiegende Ursachen ausgeschlossen sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Beschwerden zu lindern und den Zyklus zu stabilisieren:
1. Hormonelle Behandlung
- Hormonelle Verhütung: z. B. die Pille – kann Blutungen abschwächen und regelmäßiger machen
- Hormonspirale (LNG-IUS): gibt lokal ein Gestagen (Gelbkörperhormon) ab. Der Effekt: Es baut sich weniger Gebärmutterschleimhaut auf, sodass die Blutungsstärke deutlich abnimmt oder die Blutung ganz ausbleibt.
2. Medikamente
- Eisen: bei hohem Blutverlust wichtig gegen Eisenmangel oder Blutarmut
3. Lebensstil
- Gewicht im Blick behalten: Übergewicht erhöht das Risiko für starke Blutungen und Endometriumkrebs
- Bewegung, Ernährung, Stressabbau: tun nicht nur Deinem Zyklus gut, sondern auch Deinem gesamten Wohlbefinden
Fazit: Auch kleinste Veränderungen wahrnehmen
Blutungen in den Wechseljahren sind oft das erste Signal für hormonelle Veränderungen. Sie können stärker, unregelmäßig oder seltener werden – das ist in den meisten Fällen ganz normal und kann ein erster Indikator dafür sein, dass sich etwas verändert.
Es lohnt sich, genau hinzuschauen. Mit cyclotest mySense kannst Du Deinen Zyklus aktiv begleiten und frühzeitig Verschiebungen erkennen. In jedem Fall hast Du eine gute Datengrundlage für Deinen nächsten Arztbesuch.
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG), Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG). S3-Leitlinie: Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. AWMF-Registernummer 015/062. 1. Auflage, Januar 2021. Verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-062 [Zugriff am: 03.07.2025].
- Santoro, N., Roeca, C., Peters, B. A., & Neal-Perry, G. (2021). The Menopause Transition: Signs, Symptoms, and Management Options. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 106(1), 1–15
- International Menopause Society (IMS). (2017). Leaflet: Veränderungen des Blutungsmusters vor der Menopause. Cornwall, UK: International Menopause Society. 2017. Verfügbar unter: https://www.imsociety.org/wp-content/uploads/2020/07/wmpd-2017-leaflet-german.pdf [Zugriff am: 29.09.2025].
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